Huawei FreeClip im Test: Kopfhörer neu und luftig gedacht
Mehr zum Thema: HuaweiHuaweis FreeClip klemmt man ans Ohr, statt sie wie In-Ears in den Gehörgang zu drehen. Das erhöht den Tragekomfort. Doch wie gut sind Halt und Klang?

Das Konzept der Huawei FreeClip ist ziemlich ungewöhnlich: Statt die Kopfhörer wie normalerweise in den Gehörgang einzuführen (In-Ears) oder ins Ohr zu hängen wie Apples AirPods, klemmt man die FreeClip ans Ohr. Das Open-Ear-Design soll für ein luftiges Tragegefühl sorgen und den Nutzer nicht...
Das Konzept der Huawei FreeClip ist ziemlich ungewöhnlich: Statt die Kopfhörer wie normalerweise in den Gehörgang einzuführen (In-Ears) oder ins Ohr zu hängen wie Apples AirPods, klemmt man die FreeClip ans Ohr. Das Open-Ear-Design soll für ein luftiges Tragegefühl sorgen und den Nutzer nicht zu stark von Außengeräuschen abschirmen.
Doch leidet unter dem Design die Klangqualität? Und wie ist es mit dem Tragekomfort? Wir haben die Huawei FreeClip für Sie getestet.
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Huawei FreeClip im Test: Luftig leichtes Tragegefühl
Huawei liefert die FreeClip in den zwei Farben Schwarz und Lila aus, wobei gerade letztere natürlich ein echter Hingucker ist, da sie einen Perlmutteffekt hat. Das Case der FreeClip ist ziemlich handlich und verschwindet locker in einer Hosentasche.
Die Kopfhörer an sich bestehen aus drei Teilen: Da wäre ein bohnenförmiges Element (Comfort Bean), das beim Tragen hinter der Ohrmuschel liegt und den Akku sowie Mikrofone enthält. Eine Kugel mit dem Lautsprecher und Mikrofonen zum Telefonieren (Akustikkugel), die in der Ohrmuschel sitzt. Und ein weicher Bügel, der die zwei Bauteile verbindet. Der Bügel ist flexibel und sorgt dafür, dass die FeeClip mit leichtem Druck am Ohr halten.
Die FreeClip zu tragen, ist zuerst etwas ungewohnt, da sie wirklich sehr locker sitzen. Unsere Angst, die Kopfhörer könnten herausfallen, war jedoch unbegründet. Selbst bei stärkeren Kopfbewegungen oder beim Joggen saßen die FreeClip fest am Ohr. Die Comfort Bean rutschte im Test allerdings immer von der Ohrmitte nach unten zum Ohrläppchen, was nach kurzer Eingewöhnung kein Problem mehr war. Durch das geringe Gewicht von nur 5,6 Gramm pro Stöpsel, das unaufdringliche Tragegefühl und dadurch, dass der Gehörgang nicht verschlossen wird, ist der Langzeit-Tragekomfort sehr hoch. Einmal angeclipt sind die Kopfhörer schnell vergessen. Dank IP54-Zertifizierung kann ihnen ein leichter Regenschauer nichts anhaben.

Wie gut ist der Klang der Huawei FreeClip?
Die Akustikkugel mit den Lautsprechern liegt genau so im Ohr, dass Musik natürlich in den Gehörgang gelangt. Interferenzen und Klangverluste möchte Huawei bei den FreeClip mithilfe von Gegenschallwellen eliminieren.
Was die Klangqualität betrifft, kann man die FreeBuds schwer mit normalen In-Ear-Kopfhörern vergleichen. Tiefe Bässe können die Kopfhörer konstruktionsbedingt nicht liefern. Was nicht bedeutet, dass Musik mit ihnen komplett flach klingt, aber unten rum fehlt ihnen ganz einfach etwas Wumms. Der Klang weist zudem eine gewisse Bauchigkeit durch die etwas überrepräsentierten Mitten auf. In den Höhen gibt es zudem ein paar Verzerrungen, wie unsere Messungen im Labor zeigen.
Wie die FreeClip klingen, hängt außerdem recht stark davon ab, wie die Ohren des Trägers geformt sind. Also, in welcher Position und wie nah die Treiber zum Trommelfell strahlen. Wer viel Wert auf sehr guten Sound legt, wird mit den FreeClip eher nicht so glücklich. Normale In-Ears sind, was das betrifft, einfach besser. Dennoch zählen die FreeClip klanglich derzeit zu den besten Open-Ear-Kopfhörern. Fürs Musik- oder Podcasthören beim Joggen oder bei der Arbeit eignet sich die FreeClip natürlich dennoch sehr gut.
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Das Open-Ear-Design liefert dabei ein ganz eigenes, immersives Hörerlebnis. Wir hatten auch das Gefühl, die Musik eher im Kopf zu hören, da man nicht von den Außengeräuschen abgeschirmt ist. Man muss übrigens keine Angst haben, seine Umwelt zu beschallen. Erst ab ungefähr 30 cm Abstand zum Ohr nehmen Umstehende Musik wahr.
Gesteuert werden die FreeClip mit zwei oder drei Tippgesten. Wobei es egal ist, wo man auf den Kopfhörer klopft. Die Erkennungsrate ist dabei sehr gut. Mehr als Play, Pause, vor und zurück ist jedoch nicht drin. Für eine Änderung der Lautstärke muss man sein Smartphone aus der Tasche ziehen. Es ist zudem noch möglich, seinen Sprachassistenten zu aktivieren oder einen Anruf anzunehmen.

Mäßige Telefonieakustik
Huawei verspricht per KI bei den FreeClip kristallklare Anrufe, was wir so nicht gänzlich unterschreiben können. Unsere Stimme kommt beim Gegenüber mit einer guten Verständlichkeit an, wenn auch leicht dumpf und etwas leise. Außengeräusche wie Straßenlärm werden für die Bauform relativ gut herausgefiltert.
Umgekehrt hören wir unseren Gesprächspartner in Empfangsrichtung ziemlich blechern und dünn, was sich ebenfalls mit den in unserem Testlabor gemessenen Werten deckt.
Huawei FreeClip: Messwerte Telefonie
Vollbild an/ausSprachqualität Telefonie | MOS-Werte (Senden/Empfangen) |
---|---|
Klang (MOS/max. 5): | 3.4/1.2 |
Geräuschunterdrückung Straße (MOS/max. 5): | 2.5 |
Geräuschunterdrückung Kneipe (MOS/max. 5): | 1.6 |
Wie gut ist die Akkulaufzeit der Huawei FreeClip?
Geladen wird das Case der FreeClip standesgemäß per USB-C. Es kann die FreeClip rechnerisch 4,5 Mal wieder auftanken. Aus den Stöpseln holt man laut Huawei acht Stunden Musikwiedergabe, wobei es natürlich auf die Lautstärke ankommt, ob man diese auch erreicht. Im Test erwies sich der Wert als plausibel, womit die FreeClip eine sehr gute Akkulaufzeit haben.
Wenig Einstellungen in der AI-Life-App
Wer Einstellungen bei der Steuerung und beim Klang vornehmen möchte, der sollte die AI-Life-App herunterladen, wobei man hier über Huaweis eigenen App Store, die App Gallery, gehen muss. In der App werden einem die Ladestände des Case und der FreeClip-Kopfhörer angezeigt. Außerdem kann man manuell zwischen gekoppelten Geräten hin und her wechseln. Praktisch ist, dass man die Steuerung seitlich frei konfigurieren kann.
Klanganpassungen nimmt man über vier Presets vor, ein Equalizer fehlt. Über die Kacheln lässt sich eine Höhen- oder Stimmverstärkung erreichen oder die Mitten anheben. Sollte man mal einen Stöpsel in der Wohnung verlegt haben, lässt er sich über die App anpingen und so wiederfinden.

Huawei FreeClip Fazit: Innovativ und stylisch, aber nicht für jeden
Innovationen und neue Ansätze sind auf dem Kopfhörermarkt selten. Huawei beweist mit den FreeClip, dass es dennoch möglich ist und zeigt ihren bekannten Entwicklergeist. Das ist erfrischend. Die FreeClip tragen sich zudem auch über Stunden ungemein luftig. Praktisch ist das gerade beim Sport, da man durch die Bauart noch viel von seiner Umgebung mitbekommt.
Was auf der einen Seite ihr Vorteil ist, ist auf der anderen Seite ein Nachteil. Verglichen mit normalen In-Ears kann die Klangqualität beim Musikhören nämlich nicht mithalten. Hier muss man als potenzieller Käufer genau wissen, was man sucht. Einen überragenden, luftigen Tragekomfort mit passablem Sound können die FreeClip liefern, aber keinen audiophilen Musikgenuss.
Huawei FreeClip: Technische Daten
Vollbild an/ausHuawei FreeClip | Technische Daten und Messwerte |
---|---|
Preis (Euro): | 199 |
GRÖßE UND GEWICHT | |
Abmessungen Ladeschale (L x B x H in mm): | 60 x 52 x 27 |
Gewicht Kopfhörer (Paar)/Ladeschale (Gramm): | 11/44 |
CONNECTIVITY | |
Bluetooth/Multipoint-Anbindung: | 5.3/+ |
Audio-Codecs: | SBC/AAC/L2HC |
Trageerkennung: | + |
Klangprofile in App/Equalizer: | +/- |
Steuerung anpassen: | + |
Trageerkennung deaktivieren: | + |
Wasserresistenz: | IP54 |
MESSWERTE | |
Ausdauer (h:mm): | 8:00 |
max. Lautstärke (dB): | 90 |